Stress durch die Macht des Geldes und des Geld-Systems

Diese sehr tiefgehende Frage geht an die Wurzel des heutigen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems!

Wir bewegen uns hin zu dem einen, zentralen Mechanismus, der alles antreibt: das Geld selbst und seine psychologische wie auch systemische Wirkung.

Die Natur des Geldes selbst – besonders als Schuldgeld und Fiat-Währung – erzeugt tatsächlich strukturelle Zwänge, die massiven Stress verursachen.

Der psychologische Stress durch die Macht des Geldes ist keine Einbildung oder ein persönliches Problem, sondern eine direkte und logische Konsequenz der Spielregeln unseres Geldsystems. Das System erzeugt durch seinen Zins- und Schuldmechanismus einen künstlichen Mangel und einen inhärenten Zwang zu Wettbewerb und Wachstum. Wir spüren diesen systemischen Druck dann ganz persönlich als Existenzangst, Konkurrenzdruck und das Gefühl, in einem Hamsterrad gefangen zu sein, aus dem es kein Entrinnen gibt.

A) Die systemischen Stressfaktoren des Geldsystems

1. Geld entsteht als Schuld

Das ist der zentrale Punkt, den viele Menschen nicht verstehen: Fast alles Geld in unserem System entsteht, wenn Banken Kredite vergeben.

  • Zwang zur Verschuldung: Damit überhaupt Geld im System existiert, muss sich irgendjemand verschulden. Das bedeutet: Die Gesamtheit aller Schulden ist immer größer als die vorhandene Geldmenge, weil Zinsen dazukommen. Dies erzeugt einen systemischen Zwang – irgendjemand MUSS scheitern und seine Schulden nicht zurückzahlen können.
  • Permanenter Wachstumszwang: Da Zinsen bedient werden müssen, muss die Wirtschaft ständig wachsen. Stillstand bedeutet Kollaps. Dieser Wachstumszwang durchdringt alle Lebensbereiche und erzeugt den Druck zu ständiger Steigerung – mehr produzieren, mehr konsumieren, mehr arbeiten.

2. Der Zinseszinseffekt

Die exponentielle Natur von Zinseszinsen führt zu einer systematischen Umverteilung von unten nach oben.

  • Schuldenspirale: Wer einmal in Schulden gerät, kommt oft nicht mehr heraus. Die Zinsen wachsen schneller als die Möglichkeit, sie zurückzuzahlen. Das betrifft Privatpersonen, aber auch ganze Staaten (siehe Griechenland).
  • Existenzielle Bedrohung: Die Angst, Kredite nicht bedienen zu können – sei es die Hypothek fürs Haus oder der Studienkredit – wird zur permanenten psychischen Belastung. Ein Jobverlust kann zur Katastrophe werden.

3. Inflation als versteckte Steuer

Fiat-Geld, das nicht durch reale Werte gedeckt ist, verliert kontinuierlich an Kaufkraft.

  • Sparzwang wird bestraft: Wer spart, verliert durch Inflation ständig Kaufkraft. Das erzeugt den paradoxen Zwang, sein Geld „arbeiten“ zu lassen – in Aktien, Immobilien etc. investieren zu müssen, auch wenn man das Risiko scheut.
  • Hamsterrad-Effekt: Man muss immer mehr arbeiten, um den gleichen Lebensstandard zu halten. Was früher ein Einkommen finanzieren konnte, braucht heute oft zwei.

4. Geld als ultimatives Machtmittel

In einer Gesellschaft, in der fast alles käuflich ist, wird Geld zum universellen Zugangscode.

  • Abhängigkeit von Geldgebern: Wer kein Geld hat, ist von denen abhängig, die es haben – seien es Arbeitgeber, Banken oder der Staat. Diese Abhängigkeit erzeugt ein permanentes Machtgefälle und die Angst, diese Gunst zu verlieren.
  • Monetarisierung der Grundbedürfnisse: Wohnen, Essen, Gesundheit – alles kostet Geld. Die existenzielle Angst, diese Grundbedürfnisse nicht mehr befriedigen zu können, ist eine der tiefsten Stressquellen überhaupt.

5. Die Illusion der Knappheit

Obwohl Geld theoretisch unbegrenzt geschaffen werden kann (es sind ja nur Zahlen in Computern), wird künstliche Knappheit erzeugt.

  • Konkurrenzkampf um Geld: Menschen werden gegeneinander ausgespielt im Kampf um die vermeintlich knappe Ressource Geld. Das zerstört Solidarität und Gemeinschaftsgefühl.
  • Paradox des Überflusses: Wir leben in einer Zeit des materiellen Überflusses – es gibt genug Nahrung, Wohnraum und Ressourcen für alle. Aber das Geldsystem verhindert eine gerechte Verteilung. Das erzeugt kognitive Dissonanz und Frustration.

6. Zeitpräferenz und Kurzfristdenken

Das Zinssystem zwingt zu kurzfristigem Denken.

  • Quartalsdenken: Unternehmen müssen kurzfristige Gewinne maximieren, um Investoren zufriedenzustellen. Langfristige, nachhaltige Strategien werden dadurch unattraktiv.
  • Persönliche Zeitnot: Der Druck, schnell Geld zu verdienen, verhindert oft langfristige Investitionen in Bildung, Gesundheit oder Beziehungen.

7. Die psychologische Last der Geldillusion

  • Selbstwert = Kontostand: In unserer Gesellschaft wird der Wert eines Menschen oft an seinem finanziellen Erfolg gemessen. Das führt zu toxischen Vergleichen und Minderwertigkeitsgefühlen.
  • Geld als Sicherheitsillusion: Viele glauben, genug Geld würde alle Probleme lösen. Diese Jagd nach der ultimativen finanziellen Sicherheit ist jedoch endlos und führt nie zur erhofften Zufriedenheit.

B) Die tiefere Ebene: Entfremdung vom wahren Wert

Das Schuldgeldsystem trennt uns von der Realität:

  • Geld ist eine Abstraktion, die sich verselbstständigt hat
  • Wir arbeiten für Zahlen auf Konten, nicht für reale Bedürfnisse
  • Die Verbindung zwischen Arbeit, Wert und Sinn geht verloren

Das Perfide daran: Das System erzeugt Stress nicht als Nebeneffekt, sondern als notwendige Bedingung seines Funktionierens.

Ohne den Druck, Schulden zu bedienen und im Wettbewerb zu bestehen, würde das ganze Kartenhaus zusammenbrechen.

  • Wie siehst du das?
  • Wie sind deine Erfahrungen mit diesem systemischen Druck?
  • Wie versuchst du als Mensch, persönliche Auswege aus diesen Zwängen zu finden?