Waldbaden

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Waldbaden

Waldbaden hat zahlreiche Wirkungen auf Körper und Psyche und immer häufiger empfehlen Mediziner und Therapeuten ihren KlientInnen: Entspanntes Laufen im Wald mit Ruhe und Muße und vielen tiefen Atemzügen. Die Forschung belegt verschiedenste Gesundheitseffekte, denn Bäume rund um den Wohnort eines Großstadtbewohners führen zu einem Rückgang von Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauferkrankungen. Waldluft enthält chemische Verbindungen, vor allem Terpene, mit denen Pflanzen untereinander kommunizieren, um sich vor Bakterien und Pilzen zu schützen. Manchmal kann man diese Terpene riechen, etwa in Form der intensiven ätherischen Öle in Kiefernwäldern. Die in dieser Luft enthaltenen Terpene haben stärkende Wirkung auf das Immunsystem und die Bildung weißer Blutkörperchen, die Keime und körpereigenen Krebszellen bekämpfen, wird angeregt. Bereits nach zwei Stunden Waldaufenthalt steigt die Zahl dieser Zellen im Blut um vierzig Prozent an, wobei noch nach einer Woche dieser Effekt noch nachweisbar war. Menschen mit Bluthochdruck, hohem Cholesterinspiegel oder Diabetes zeigen vor und nach einem Waldspaziergang bessere Blutwerte, denn der Aufenthalt im Wald sorgt für einen deutlich ruhigeren Herzschlag. Der Blutdruck sinkt und das Herzschutzhormon Dehydroepiandrosteron wird vermehrt produziert, das vor koronaren Herzkrankheiten schützt, wobei durch einen niedrigeren Herzschlag nicht nur körperliche Schutzeffekte wirksam werden, sondern auch die psychische Gesundheit gestärkt wird. Entspannung und Ruhe im Wald aktivieren den Parasympathikus, gleichzeitig sinkt die Produktion von Stresshormonen wie Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol. Studien zeigen, dass bereits nach einem Tag Waldaufenthalt der Adrenalinspiegel bei Männern um fast dreißig Prozent sinkt, bei Frauen sogar um mehr als die Hälfte. Zusätzlich lassen sich Niedergeschlagenheit, Erschöpfung oder Reizbarkeit durch einen Aufenthalt im Wald senken, und das Erleben von Natur kann sich präventiv auf die Entstehung psychischer und psychosomatischer Erkrankungen auswirken. Waldspaziergänge wirken auch schlaffördernd, weil sie dem Organismus helfen, besser in den chronobiologischen Rhythmus zu finden, wobei vor allem im Sommer im schattigen Wald das Blätterdach nicht nur vor schädlicher UV-Strahlung schützt, sondern auch temperaturausgleichend wirkt. Es sei in diesem Zuammenhang daran erinnert, dass schon Josef v. Eichendorff „Wer hat Dich, Du schöner Wald“ und „O Thäler weit, o Höhen“ dichtete, also zwei Oden an den Wald, an seine Wirkung auf den Menschen und sein Gemüt. Die Wandervogelbewegung zum Ende des 19.Jahrhunderts griff die Waldbegeisterung erneut auf, man zog „Im Frühtau zu Berge“ und „Aus grauer Städte Mauern“ hinaus. Auch Sebastian Kneipp hat einen Spaziergang im Wald empfohlen, der schon nach schon wenigen Minuten bewirkt, dass der Körper sich entspannt, der Blutdruck sinkt und die Laune steigt. (Stangl, 2019).

Verwendete Literatur
Stangl, W. (2019). . [werner stangl]s arbeitsblätter.
WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/STRESS/Stressbewaeltigung-Methoden.shtml (2019-12-19).